Der internationale Tag der Menstruationshygiene steht an und damit auch unser großes Event!

Wie bereits im letzten Newslettter verkündet, folgen nun nähere Informationen zum Weltmenstruationstag, genauer gesagt zum internationalen Tag der Menstruationshygiene, am 28. Mai und dazu, wie wir diesen erstmalig im Rahmen unseres Lionne-Projektes feiern möchten.

Der weltweite Menstruationshygienetag, im Englischen bekannt als Menstrual Hygiene Day (kurz MH Day), wurde 2014 von einer Berliner Organisation ins Leben gerufen und findet seitdem jährlich wiederkehrend am 28. Mai statt. Jetzt fragst du Dich zurecht wahrscheinlich, warum denn genau der 28. Mai dafür ausgewählt wurde… Die Antwort findet man, wenn man sich mit der Anzahl der Tage des weiblichen Zyklus beziehungsweise der Menstruation befasst. So umfasst der weibliche Zyklus durchschnittlich eine Dauer von 28 Tagen und die Menstruation eine Dauer von 5 Tagen, weshalb der 28. Tag des fünften Kalendermonats gewählt wurde. Letztlich hat aber jede menstruierende Person eine individuelle Zyklus- und Menstruationsdauer, was auch kein Anlass zur Sorge sein sollte.

Das Motto, unter dem der erste Weltmenstruationstag im Jahr 2014 zelebriert wurde, lautete: „Let’s start the conversation about menstruation“ (zu deutsch: „Lasst uns das Gespräch über Menstruation beginnen“). Dieser Slogan beschreibt ziemlich treffend das primäre Ziel dieses besonderen Tages: Es geht vorsätzlich darum, über Menstruation als natürlichen Vorgang des weiblichen Körpers und die dazugehörige Hygiene offen, aufklärend zu sprechen und zugleich vorhandene Stigmas und Tabus aktiv abzubauen. Indem das Schweigen über das mit oftmals Scham behaftetem Thema der Menstruation gebrochen wird und die Unwissenheit über die Funktionsweise des weiblichen Körpers reduziert wird, wird das Selbstbewusstsein von Mädchen und Frauen gestärkt.

In den letzten Jahren gewann der internationale Tag der Menstruationshygiene immer mehr an Bedeutung und Aufmerksamkeit, sodass die WHO ihre Definition der Menstruationsgesundheit 2021 insofern anpasste, dass es sich dabei fortan um ein Thema handelt, welches Menschenrechte, öffentliche Gesundheit und Geschlechtergerechtigkeit betrifft. Vor der Einführung des Weltmenstruationstages wurde nämlich bemängelt, dass Gespräche über das Recht auf eine gute Menstruationshygiene unberücksichtigt oder gar tabuisiert blieben und dadurch in der Entwicklungszusammenarbeit ignoriert wurden. Doch gerade eine sichergestellte Menstruationshygiene birgt allgemein auch die Chance, die Gesundheitsversorgung in Entwicklungskländern zu verbessern. Und trotzdem gibt es weltweit mehr als 500 Millionen Mädchen und Frauen, denen der Zugang zu angemessenen Menstruationsartikeln fehlt. Im Umkehrschluss erhöht sich dabei das Infektionsrisko erheblich.

„Fehlendes Wissen, soziale Ausgrenzung und schlechter Zugang zu Hygieneprodukten machen vielen menstruierenden Menschen weltweit das Leben schwer.“ (Zitat aus dem Artikel zum Tag der Menstruationshygiene von „Aktion Deutschland hilft“) …

Genau deswegen haben wir uns als Lionne-Team dazu entschieden, den 28. Mai als Anlass zu nutzen, um für eine ausreichende Menstruationshygiene auf die Straßen zu gehen und zu werben!

Daher planen wir für den 27. Mai eine Veranstaltung, die sich voll und ganz dem internationalen Tag der Menstruationshygiene widmen soll.

Dadurch dass der Menstruationshygienetag in diesem Jahr auf den Pfingstsonntag fällt, werden wir den Samstag davor unser Event realisieren. In Togo verbringt die stark religiöse Bevölkerung christliche Feiertage wie Pfingsten den gesamten Vormittag in der Kirche und kommt am Nachmittag nochmal zum gemeinsamen Festtagsessen zusammen, sodass wir vermutlich ein sehr kleines Publikum auffinden würden, wenn wir weiterhin den Sonntag festhalten würden.

Geplant ist ein Umzug durch die Stadt, begleitet durch ein Blasorchester, aktuelle, westafrikanische Musikhits und einprägsame Slogans rund um das Recht auf eine gute Menstruationshygiene, die sowohl per Mikrofon lautstark verkündet und wiederholt werden, aber auch auf selbstgestalteten Plakaten und einer großen, wiederverwendbaren Banderole Platz finden sollen. Im Anschluss daran versammeln sich alle Teilnehmer: innen beim städtischen Verwaltungsgebäude, wenn möglich am liebsten in einem entsprechenden Saal, wo dann verschiedene Reden anlässlich des Weltmenstruationstages gehalten werden. Unter anderem erhoffen wir uns dabei die Anwesenheit und Redebereitschaft des lokalen Gesundheitsministers.
In Togo ist es üblich den eingeladenen Autoritätspersonen, wie den Ministern und dem Bürgermeister, ein kleines Geschenk zu übergeben; in unserem Fall wären das Stoffbinden, als auch die Übernahme deren Anreisekosten.

(Dieses Bild zeigt das städtische Verwaltungsgebäude von Kpalimé, der viertgrößten Stadt Togos, in der das Bindenprojekt Lionne seinen Sitz hat.)

Nachdem alle Reden gehalten wurden, geht es an unsere Stoffbinden-Tombola, bei der wir 20 Stoffbinden-Pakete an diejenigen verschenken, die das Losglück haben! Vor dem Beginn des Umzuges, währenddessen und noch danach, haben die Anwesenden nämlich die Möglichkeit, Tickets für die Teilnahme an der Tombola zu erhalten. Parallel werden wir auch einen Verkaufsstand einrichten, an dem man direkt unsere Stoffbinden kaufen kann. Wenn die Tombola abgeschlossen ist, ist der offizielle Teil unseres Veranstaltung zwar zu Ende, aber durchaus noch Raum für Gespräche und die Klärung individueller Fragen.

(Zu sehen sind verschiedene unserer Bindenpakete in unterschiedlichen Größen, die dann bei der geplanten Tombola verlost werden.)

Um möglichst viele Togoles:innen für die Teilnahme an unserem Marsch zu motivieren, bewährt es sich, mit einem kleinen Lunch-Paket zu werben, welches jeder Teilnehmende im Anschluss an den Umzug erhält. Außerdem ist eine großflächige Werbekampagne im Vorhinein von großer Bedeutung.

Zu unser allerseits Freude konnten unsere engagierten Betterplace-Spender:innen schon eine Radiosendung finanzieren, die wir planmäßig am Mittwoch, dem 24. Mai, schalten werden.

Wovon wir träumen, ist mit Lionne im Zuge des Weltmenstruationstages auf die Fernsehbildschirme zu kommen, damit noch mehr Menschen in Togo auf das Thema Menstruationshygiene aufmerksam werden und von unserem Projekt in diesem Zweig erfahren, was uns womöglich neue Türen öffnen kann.

Weiterhin haben wir vor, Schulen, Ausbildungsstätte und Kirchen zu besuchen, um Menschen für unser Event zu mobilisieren.

Wie Du siehst haben wir große Pläne und Vorhaben für unser Event anlässlich des Menstruationshygienetages, doch all das lässt sich nicht ohne die nötigen finanziellen Mittel realisieren! Dank unserer aktiven Spender:innen-Community konnten wir bereits neben der Radiosendung noch das Rednerpult und die polizeiliche und städtische Genehmigung finanzieren! Damit dieser Tag ein voller Erfolg werden kann, benötigen wir aber weiterhin Deine Unterstützung! Trage mit Deiner Spende zu einem offenen, tabufreien Austausch über die Menstruation und die entsprechende Hygiene bei und sorge damit zum Abbau der Periodenarmut in Togo!